Festinhalte und Fragen zum persönlichen Lebensbezug
Dreikönigstag, 6. Januar
- Was hast du dir für deinen Königsweg durchs Jahr vorgenommen? Du trägst die Krone als Zeichen deiner Autonomie, Königswürde und Verantwortung. Wofür willst du das Zepter der Selbstbestimmung übernehmen?
- Mein Jahresmotto: ...
Lichtmess, 2. Februar (Darstellung Jesu im
Tempel)
Lichtmess: Begegnung der alten Zeit / „Winter“ in Gestalt des
Propheten Simeon mit der neuen Zeit / dem „Frühling“ im Tempel, bei
der das neugeborene Kind Gott geweiht und als Licht der Welt gepriesen
wurde - ein heiliger Moment!
- Erinnere dich an dein erstes Frühlingserlebnis in diesem oder einem anderen Jahr oder visualisiere einen sonnigen Wintertag, an dem dich ahnungsvolles Frühlingssehnen ergreift, wo du am liebsten in den Garten hüpfen und „dem Frühling Beine machen“ würdest … kennst du diese Aufbruchstimmung? Wir brauchen sie immer dann, wenn wir Visionen der Zukunft haben, etwas Neues vor uns (in der Wiege) liegt! Was planst du? Weihst du diesen Plan (dein geistiges Kind) auch Gott?
Valentinstag, 14. Februar
- Wer ist dein bester Freund / deine beste Freundin? Nenne einige Qualitäten, die diese Freundschaft prägen. Erinnere dich an einen besonderen Moment mit diesem Menschen.
Fasnacht
- Wann hast du dich zum letzten Mal voller Übermut in einer anderen Rolle erlebt? Wann hast du dich “zum Narren gemacht” - absichtlich oder unfreiwillig?
Aschermittwoch, sechs Wochen vor Ostern
- Was behindert das Aufbrechen des neuen Lebens? Welchen Ballast willst du noch loswerden? Wovon möchtest du dich verabschieden? Was muss an Altem allenfalls bereut, verbrannt oder gutgemacht werden?
Gabrieltag – Maria Verkündigung, 25. März
- Kannst du dich an eine Lebensphase erinnern, in der eine göttliche Botschaft dich erreicht hat (im Traum, in der Meditation, durch einen Menschen, durch einen andern Zu-Fall) und deinen Werdegang beeinflusst / geändert hat?
- Man kann auch um solche Weisungen bitten. Worum bittest du?
Karwoche – Ostern:
Palmsonntag (Einzug Jesu in Jerusalem)
- Wie möchtest du Christus, dem himmlischen König, heutzutage Ehre erweisen, wie ihm dienen?
- Welches sind deine persönlichen geistigen Lehrer oder Menschen, die du bewunderst oder denen du nacheiferst?
- Was können andere an dir 'preisen', wo bist du ihnen Lehrer / Vorbild / König?
Gründonnerstag (letztes Abendmahl)
- Welches ist deine besondere Verbindung zu Jesus? Wodurch fühlst du dich ihm nah?
- Stell dir vor du weisst, dass du sterben musst : Welche Familienmitglieder und Freunde wünschtest du dann in deiner Nähe? Was wäre dein Abschieds- oder Erinnerungsritual?
- Stell dir einen geliebten Menschen vor, der sterben muss. Was möchtest du ihm noch sagen, welchen Dienst ihm erweisen? Was prägt eure Nähe? Wodurch seid ihr verbunden?
- Hast du Angst vor dem Sterben? Weshalb oder wovor? Was kann dir diese Angst allenfalls lindern oder ganz nehmen?
Karfreitag (Verurteilung und Kreuzigung)
- Wo hast du selber schon in einer Lebenssituation total kapituliert (vielleicht sogar unschuldig), deine Ohnmacht eingesehen, alles in Gottes Hände gelegt – legen müssen? Oder: Wo hast du still gelitten und dein Kreuz auf dich genommen?
- Welches fremde Leid hat dich zutiefst getroffen?
- Wo konntest du bedingungslos vergeben, als dir jemand etwas Schlimmes zuleide getan hat, so wie es Jesus seinen Richtern und Henkersknechten gegenüber getan hat, als er am Kreuz hing?
Ostersamstag (Abstieg Jesu in die Hölle / ins Totenreich)
- Sieh dich in einer Lage der Gebundenheit, Dunkelheit, Hoffnungslosigkeit, Angst oder Gottferne. Hast du schon einmal die Erfahrung gemacht, dass dir jemand in einer solchen Situation eine helfende Hand entgegengestreckt hat, dich ans Licht gezogen, dich erlöst, dich freigesprochen hat?
- Wo konntest du etwas Lebensfeindlichem mutig entgegentreten, es in Schranken weisen und damit dir selber oder jemand anderem Befreiung schenken und einen Neuanfang machen?
Ostern (Auferstehung)
- Mit Auferstehung war ursprünglich der Aufstieg aus dem Totenreich (Hades, Scheol, Grube oder Grab) gemeint, einem trostlosen Ort der Gottesferne. Was betrachtest du als die eindrücklichste Auferstehungserfahrung in deiner Biographie (Neuanfang nach Krise / Not / Bedrängnis / Verzweiflung / Krankheit / Ausweglosigkeit /…)?
- Freust du dich auf das Leben nach dem Sterben, das „Auferstehen“ in eine himmlische Dimension der Harmonie? Passt du in deiner jetzigen Wesensart dort hinein oder braucht es allenfalls noch Lernprozesse? Kannst du dir auch eine schrittweise Auferstehung vorstellen, z.B. mittels jenseitiger Schulung oder via Reinkarnation?
Auffahrt Jesu zum Himmel, 40 Tage nach Ostern
- Wie stellst du dir den geistigen Himmel / das Jenseits vor? Male ihn / es dir aus!
- Wie stellst du dir den Himmel auf Erden vor? Ist da ein grosser Unterschied?
Pfingsten, 50 Tage nach Ostern
- Erzähle von Berührungen durch den Heiligen Geist, resp. durch heilige Geister / Engel (in Träumen oder Visionen / inneren Bildern, Inspirationen / Eingebungen, bei Heilungen, in der Be-Geist-erung für eine gute gemeinsame Sache, bei plötzlichen Einsichten oder Anstössen, z.B. aufgrund von Durchgaben aus der geistigen Welt, bei einem inneren Ruf oder einer Berufung / Aufgabe, …).
Johanni, 24. Juni
- Bei der Jordantaufe sprach Gott zu Jesus: „Du bist mein geliebter Sohn“. Wir alle sind als Kinder Gottes ebenfalls geliebt und damit aufgerufen, mit unseren Fähigkeiten unseren Mitgeschöpfen zu dienen und diese göttliche Liebe weiterzugeben - zum Heil aller. Was ist deine persönliche Gabe oder Stärke, und wie willst du sie einsetzen? Was willst DU tun?
Maria Heimsuchung, 2. Juli (Maria begegnet ihrer Kusine Elisabeth)
- Erinnere dich an eine Begegnung mit einem geliebten Menschen, den du nach langer Zeit und in neuer / besonderer Lage wiedergesehen hast. Was hat dich berührt oder befremdet?
Maria Magdalena, 22. Juli
- Was zieht dich an Jesus an? Was erwärmt dein Herz? In welche Eigenschaften Jesu könntest du dich 'verlieben'?
Christophorus, 24. Juli
- Wo trägst du Lasten oder bringst Opfer im Dienst des grössten Herrn?
Laurentius, 10 August
- Laurentius präsentiert dem römischen Kaiser arme Gemeindemitglieder als seine „Kirchenschätze“ und kein materielles Gut. Was sind deine besonderen Schätze im Leben?
Kräuterweihe, 15. August
- Welches ist deine Lieblingsheilpflanze? Welche Eigenschaften repräsentiert diese Pflanze? Beschreibe ihr Aussehen (Wuchs, die Blattform, Blütenfarbe, Duft, Heileigenschaften, Standort, …). Jetzt verwende die gleiche Beschreibung auf dich. Kannst du eine Verbindung herstellen zu deiner Funktion / Rolle als heilender Mensch?
Erntedank, in der Schweiz oft am Bettag, am 3. Sonntag im September
- Was wurde dir heute geschenkt? Was konntest du ernten?
- Was wurde dir in diesem Jahr geschenkt? Was konntest du ernten?
- Was wurde dir in deinem Leben geschenkt? Was konntest du ernten?
- Wofür möchtest du danken?
Michaeli, 29. September
- Hast du dich schon einmal gefragt, was deine dunkelsten Seiten sind, wo der Drache in dir haust oder wirkt? Wagst du es, ihm entgegenzutreten (wie Michael), ihm mutig ins Gesicht zu sehen, die Schatten zu erkennen oder zu entlarven und ihn mit Michael an deiner Seite in die Schranken zu weisen? Borge dir das Schwert der Ichstärke und der Erkenntnis, besiege die Dämonen der Un-Wissenheit – lass dein Ge-Wissen sprechen! Trenne dich von dem „Bösen“, von allem was dem Leben schadet. Erst durch den Vorgang der Auseinander-Setzung (im wahrsten Wortsinn!) kannst du das Destruktive als solches erkennen und später auch heilen (= liebevolle Zuwendung ➞ Raphaeltag)
- Der Drache wirkt auch ausserhalb, in der Gesellschaft, Wirtschaft, Politik… Erinnere dich an ein mutiges Wort, eine mutige Tat, einen mutigen Kampf – von dir oder von einem anderen Menschen – die etwas Gutes bewirkt haben.
- Kannst du „NEIN“ sagen, wenn es notwendig ist?
Schutzengelfest , 2. Oktober
- Wie heisst dein Schutzengel? Falls er noch keinen Namen hat, willst du ihm vielleicht jetzt einen geben?
- Erinnere dich an einen Moment im Leben, in dem du dich innerlich wirklich getröstet gefühlt hast - da war dein Schutzengel dabei.
- Erinnere dich an eine Situation im Leben, in der du dich innerlich leise getadelt gefühlt hast - auch da war dein Schutzengel vermutlich dabei. Aber er verachtet und verlässt dich nicht, sondern versteht, ermutigt, ermahnt und umhüllt dich mit seiner wärmenden Liebe. Stell dir jetzt jemanden vor, den du nicht magst, oder der dich ärgert. Sei einmal wie sein 'Schutzengel' zu ihm: Schenke ihm dein Verständnis, achtsame Zuwendung und echte Anteilnahme. Nimm ihn bedingungslos an – so wie es dein Engel mit dir immer wieder tut.
- Was wünschst du dir von deinem Schutzengel? Willst du ihn etwas fragen? Was würde er dir ins Ohr flüstern, wenn du ihn hören könntest?
Franz von Assisi, 4. Oktober
- Erinnere dich an drei Bilder oder Erlebnisse in der göttlichen Natur, die deine Seele zuinnerst berührt oder ergriffen haben.
- Hast du dich schon einmal bewusst gegen eine Autorität gestellt oder diese sogar provoziert (wie der junge Franz seinen Vater), zum Beispiel zivilen Ungehorsam geleistet, um deinen eigenen Weg gehen zu können und das zu tun, was dir dein Herz gebot, oder was du als wichtig, richtig und gerecht empfandest?
Raphaeltag, 24. Oktober (Raphael begleitet Tobias und heilt dessen blinden Vater)
Um eine Heilung einzuleiten braucht es drei Dinge: Schmerz und die Auseinandersetzung damit (= bitter wie Fischgalle), damit man überhaupt erst erkennt, dass etwas nicht in Ordnung ist; weiter braucht es den Willen zum Leben (Fischleber), das heisst, dass man sich auf das Heilwerden ausrichtet / einstellt / es wirklich will; und zum Heilen selber braucht es dann in erster Linie und vor allem anderen die Liebe (das Fischherz).
- Erzähle von einem heilsamen Weggefährten (griech. therapon) in deinem Leben.
- Durftest du diese Rolle auch schon einnehmen?
- Warst du schon einmal wie mit Blindheit geschlagen? Was hat dir die Augen geöffnet?
- Wo und wie hast du sonst Heilendes erfahren?
Allerseelen / Totensonntag im November
- Wenn ich noch drei Jahre zu leben hätte, würde ich: ...
- Wenn ich noch drei Monate zu leben hätte, würde ich: ...
- Wenn ich noch drei Tage zu leben hätte, würde ich: ...
- Wenn ich noch drei Minuten zu leben hätte, würde ich: ...
Martinstag, 11. November
- Erzähle von einem „Martinsmantel“, mit dem du eingehüllt worden bist.
- Erzähle von einem „Martinsmantel“, mit dem du jemanden eingehüllt hast.
Elisabethtag, 19. November
- Was war dein grösster Verlust im Leben (so wie Elisabeth ihren überaus geliebten Mann verloren hat)?
- Wo / was / wie hast du etwas (Herkunft, Familie, Bildung, Erziehung, Geld, Ansehen, … betreffend) aufgegeben / auf etwas verzichtet / etwas losgelassen zugunsten eines hohen Ideals oder zugunsten anderer Menschen?
- Wo bist du demütig „in den Schmutz (fremden oder eigenen) gekniet“?
Barbara, 4. Dezember
- Erinnerst du dich an eine Situation, in der du dich von einem Familienmitglied verraten gefühlt hast (wie Barbara von ihrem Vater)?
- Was hat dir in Zeiten der Einsamkeit (im 'Gefängnis') und des Schmerzes wieder Vertrauen auf „ein neues Leben“ (blühende Kirschenzweige im Winter) gegeben, dich getröstet, dir geholfen?
Nikolaus, 6. Dezember
- Lies im Buch der Erkenntnis, deinem Lebensbuch: Welche Be-gab-ungen, kannst du entdecken? Welche Gaben willst du austeilen?
- Gibt es Stellen im Lebensbuch, die dir nicht gefallen (z. B. eine Charakter- schwäche, mit der du andere in Nöte bringst), die du ausmerzen oder anders gestalten möchtest? Nimm eine solche Situation und denk sie dir neu und so, dass sie für alle Beteiligten zum Geschenk wird / heilsam ausgeht / Not wendet.
Lucia, 13. Dezember
Lucia trägt das Licht der Hoffnung in die dunkle Welt:
- Welches ist deine grösste Hoffnung für dich selber?
- Welches ist deine grösste Hoffnung bezüglich Partner, Kinder, Freunde?
- Welches ist deine grösste Hoffnung für die Welt?
Advent und Weihnachtszeit
- Was bedeutet dir der „Jahressonntag“ (1/7 Jahr = 11. Nov bis 6. Jan)? Wie heiligst du ihn? Wie gestaltest und erlebst du diese Zeit?
- Bei welche Gelegenheiten / in welchen Situationen kannst du das „göttliche“ Kind in dir spüren (kindliche Freude, unbeschwerte Begeisterung, Vertrauensseligkeit, Vorurteilslosigkeit, Staunen, verzaubert sein …)?
- Wann fühltest du dich das letzte Mal vom Himmel berührt / umarmt?
- Was waren deine prophetischen Träume in den zwölf heiligen Nächten?
Jahreswechsel (Silvester / Neujahr)
- Was willst du im alten Jahr zurücklassen?
- Was wünschst du dir fürs neue Jahr? Was kannst du selber dazu beitragen? Wo kannst du Hilfe dafür holen?