Winter: Advent, Weihnacht, Dreikönigsfest
Adventszeit
Wartezeit bis zur Ankunft Christi (von lat. adventus = Ankunft); vier Wochen bzw. vier Adventssonntage vor Weihnachten
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Advent

Advent bedeutet Wartezeit auf die „Ankunft “ (lat. advenire = ankommen) des Messias analog zur Wartezeit des Volkes Israel im AT.
Hinweis: Nicht nur im Judentum wurde ein zukünftiger Heilsbringer erwartet. In Persien z.B. kündet Zarathustra schon 600 v. Chr. davon. In der Sternwarte zu Sippar fand man ähnliche Voraussagen auf Tontafeln. Der römische Dichter Vergil schrieb in seinem Gedicht, der 4. Ekloge, dass ein heilbringendes Kind an der bevorstehenden Weltenwende geboren werde (ca. 40 v. Chr.) u.a.m.

Ist geprägt durch Vorboten des Weltenlichts:
Jesaja, AT-Prophet, 700 v. Chr., der auf das zukünftige grosse Licht hinweist (Jes. 9. 1-7)
Engel, vgl. Weihnachts-Geschichte (siehe Mt. 1, 18-24; 2,1-23 und Lk.1, 5-80; 2,1-52)
Nikolaus (Nikolaustag, 6. Dez. ➞ siehe dort), bringt Licht der Erkenntnis durch Innenschau
Lucia (Luciatag, 13.Dez. ➞ siehe dort), trägt Hoffnungslicht ins Dunkel
Simeon (an Lichtmess, 2.Feb. ➞ siehe dort), preist der greise Prophet Simeon das Jesusbaby als Licht für alle Völker
➞ Der erwachsene Jesus bezeichnet sich später selber als das Licht der Welt.

Die Weihnachtsgeschichte gehört an den Anfang des Advents. Insbesondere Kinder sollten wissen, warum wir Advent und Weihnachten feiern: Vgl. Mt. 1, 18-24; 2,1-23 und Lk.1, 5-80; 2,1-52 und Bilderbücher.

Adventszeit dauert heute 4 Wochen, früher vielerorts 6 Wochen (war Fastenzeit!) mit Start am Martinstag (= Ende Wirtschaftsjahr mit Lohn und Geschenken) 11.11. bis 6.1: Jahressonntag = 1/7 des Jahres (Brachzeit in der Natur, Ruhezeit, heilige Zeit).

21.12. = Winteranfang

Brauchtum: Adventskranz und viele andere weihnächtliche Dekorationen, Basteln, Adventskalender, Fensterschmuck, Kerzen ziehen / giessen, Weihnachtsbeleuchtungen, Tannenbäume, Adventsgebäck, Düfte (Tannzweige, Orange, Zimt, Nelke, Muskatnuss, Pfeffer ...), Adventsgeschichten und Gedichte, Adventssingen, Weihnachtskonzerte, Krippenfiguren, Krippenspiele usw.

Barbara
4. Dezember: Gedenktag der Märtyrerin Barbara, zu derer Ehren kahle Zweige geschnitten und eingestellt werden, die mit Glück an Weihnachten blühen.
Nikolaus
6. Dezember (in andern europäischen Ländern z. T. auch am 24. Dezember): Festtag zum Andenken an Bischof Nikolaus, Wohltäter und Retter aus der Not.
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Nikolaus - 6. Dezember, in anderen europäischen Ländern z. T. auch am 24. Dezember

Bischof Nikolaus von Myra (heute Demre in der Türkei), dessen Name Volkssieger bedeutet (niké = Sieg, laos = Volk), lebte im 3./4. Jh. Er wird in der Ost- und Westkirche verehrt, geniesst aber in der Ostkirche die höchste Anerkennung und gilt dort als apostelgleich. Er ist heute der bekannteste Volksheilige auf der ganzen Welt und tritt meist in der säkularisierten Form als Weihnachtsmann oder Santa Claus auf:
Vermischung eines christlichen Volksheiligen mit vorchristlichen Gestalten (z.B. bärtig und dickbäuchig dargestellter germanischer Gott Wotan / Odin), mit Naturwesen und Ahnen (vgl. Abschnitt 12 heilige Nächte), mit Väterchen Frost und König Winter.
Viele verschiedene Nikolauslegenden sind bekannt, spätere Nikolausgestalten wurden im Lauf der Zeit in die Überlieferung miteinbezogen:
Die zwei bekanntesten sind die Schiffslegende, in der Nikolaus Korn an die hungernde Bevölkerung verteilt und die Legende der drei verarmten Schwestern, denen Nikolaus die Mitgift schenkt (das Aufhängen von Strümpfen im Kamin kommt vermutlich davon).
Kirchliche Kleidung: Bischofsmantel, Stab und Mitra (hohe Bischofsmütze)
Weltliche Kleidung: roter Kapuzenmantel mit weissem Pelz verziert (geht auf die Darstellung des Karikaturisten Thomas Nast von 1863 zurück, ebenso die Coca-Cola-Werbung des schwedischen Cartoonisten Haddon Sundblom zwischen 1931-1966). Im weltbekannten Gedicht von Clement Clarke Moore (1822) trägt Nikolaus noch Fellkleidung und ist ein bärtiger Elf.

Leitmotiv: Einander beschenken, beistehen, ermutigen. Streben nach Erkenntnis und Einsicht.

Einstimmung auf Weihnachten: Im besten Fall ist Nikolaus ein heilig-würdiger Vorbote des Jesuskindes, im schlimmsten Fall ein kommerzialisierter Gaben-Onkel im Comicstil, der zu Konsum aufruft und von der Christgeburt ablenkt.

Sinnbilder: goldenes Buch der Erkenntnis (Weltenchronik), Gabensack zum Teilen

Brauchtum: Die zunehmende Bedeutung des Nikolaus auch in der Westkirche verdrängte ab dem 10. Jh. den Schenkbrauch am Martinstag (11.Nov.). Er verschob sich auf den 6. Dez., mancherorts auch auf Weihnachten, wo Nikolaus bis heute die Geschenke überreicht.
Seit dem 13. Jh. Bischofsspiel: Klosterschüler wählten einen Kinderbischof, der die Lehrer tadeln durfte. Umzüge, bei denen Gaben für die Schule erbettelt wurden. Wurde ab 14./15. Jh. langsam zu einem Familienbrauch, bei dem Nikolaus die braven Kinder ermahnt und beschenkt. Er wird noch heute vielerorts von seinem dunklen Knecht (ursprünglich ein Winterdämon) begleitet, der eine Rute und manchmal sogar eine Kette mit sich trägt.
Wenn Nikolaus persönlich vorbeikommt, sagen Kinder manchmal ein Gedicht auf, um ihr Geschenk zu bekommen.
Andernfalls stellt man einen Stiefel vor die Tür oder hängt einen Strumpf in den Kamin (wird über Nacht mit feinen Sachen gefüllt), oder der Nikolaus wirft einen Sack mit Überraschungen durch die Tür oder das Fenster und verschwindet ungesehen.
Je nach Land bäckt man Nikolaus-Brotmänner, Lebkuchen, Weihnachtskekse.

Lucia
13. Dezember: Festtag zu Ehren der Lichtträgerin Lucia, welche die Dunkelheit erhellt
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Lucia (286 – 304) - 13. Dezember
Name kommt von lat. lux = Licht
Hinweis zum Datum: Die Nacht auf den 13. Dez. galt bis zur gregorianischen Kalenderreform 1582 (in Schweden 1752 eingeführt) als längste und dunkelste Nacht / Mittwinternacht.

Historisches: Lucia lebte in Syracus in Sizilien, wollte unverheiratet bleiben, wurde als Christin verfolgt und enthauptet.
Sie soll der Legende nach die in den Katakomben versteckten armen Christen verköstigt haben. Um die Hände frei zu haben, trug sie ein am Kopf befestigtes Licht. Gilt als Lichtträgerin, wird deshalb mancherorts auch als weibliche, himmlische und gute Gegenspielerin Luzifers gesehen, trägt Licht und Hoffnung in die Dunkelheit der Welt und ist eine weihnächtliche Vorbotin. Patronin der Blinden, Kranken und Weberinnen.
Parallelen zu verschiedenen vorchristlichen mythologischen Gestalten: Frau Holle, Perchta / Bertha, Frigg, Freya, Ostara, aber auch zum biblischen „Weib im Himmel mit einem Kranz von 12 Sternen auf ihrem Haupte“ (Off.12, 1 und 17) sowie zum Erzengel Raphael (biblische Tobit-Geschichte).
Andere Namen: Lutzelfrau, Lussibrud, Lucienbraut, Lutscherl, Schnabelpercht, Pudelmutter, Butzenlutz, Nikoloweibl.

Sinnbilder: Lichterkranz, Kerzen

Leitmotiv: Licht ins Dunkel bringen, Hoffnung auf die Geburt des Lichts an Weihnachten und auf den Sieg des Lichts im Frühjahr.

Brauchtum: Verbreitung von Rom bis Schweden, Lichterfeste und Umzüge in Italien, Luciaweizen säen in Deutschland und Schweden, Weizengericht zubereiten auf Sizilien, Lichterschwemmen in Deutschland und der Schweiz, Luciabraut in Schweden (begleitet von Brautjungfern / Engeln, Sternträgern, Lebkuchenmännchen und Weihnachtszwergen; früher verteilten als Lichtgestalten verkleidete Dienstboten das erste Weihnachtgebäck, heute bäckt man Luciakatzen), aus verschiedenen Hölzern gefertigter Luzastuhl in Ungarn (an der Weihnachtsmesse darauf sitzend dem Teufel oder Hexen ins Angesicht schauen können).

Heiligabend
24. Dezember: Vorabend des Weihnachtstages, in einigen Ländern das eigentliche Weihnachtsfest
WEIHNACHT
24./25. Dezember: Geburtsfest Jesu Christi, Licht der Welt, sehnlichst erwarteter und im AT vorausgesagter Vermittler des neuen Bundes mit Gott, Messias (= Gesalbter), Retter, Erlöser, der die Ur-Trennung zwischen Menschenwelt und Gotteswelt oder zwischen dem Totenreich und dem Himmelreich überwinden wird.
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24. Dez. = Adam und Eva-Tag, Erinnerung an Vertreibung aus dem Paradies, resp. Rettung durch Geburt des Erlösers
25. Dez. Weihnachten = Geburtstagsfest des Weltenlichts Jesus

Das Geburtsdatum ist nicht historisch überliefert. Es hat sich erst im 4. Jh. eingebürgert.
Dazu gibt es verschiedene Erklärungsmodelle:
- Zusammenlegung mit römischem Reichsfeiertag (des unbesiegbaren Sonnengottes)
- Zusammenlegung mit jüdischem Tempelweihefest (gemäss Haggai 2,18)
- Zusammenlegung mit keltisch-germanischem Julfest (Mittwinterfest)
- berechnet: Zeugung Jesu am Frühlingsanfang (der als Anfang allen Lebens galt) plus 9 Monate = 25. Dez., Geburtstag von Johannes dem Täufer (gemäss Bibel 6 Monate älter als Jesus) folglich am 24. Juni.

Bibel Mt. 1, 18-24; 2,1-23 und Lk.1, 5-80; 2,1-52:
Das Matthäusevangelium erzählt die Geschichte von den Weisen / Königen (Zielpublikum: Judenchristen). Das Lukasevangelium erzählt die Geschichte von den Hirten (Zielpublikum: Heidenchristen)

Die Weihnachts-Geschichten sind vermutlich nicht blosse Legenden. Unabhängige, historische Quellen stimmen mit gewissen Angaben in der Bibel überein und deuten auf wirkliche Begebenheiten hin (z. B. Inschrift über Volkszählung, astronomische Vorausberechnungen auf Keilschrifttafeln u.a.m. ➞ wahrscheinlichstes Geburtsjahr demnach 7 v. Chr.). Da der Evangelist Lukas, der sich auf seine sorgfältigen Nachforschungen beruft, als Reisebegleiter des Paulus die Urgemeinde besucht hat (Apg. 21,15) und demnach mit der Mutter Jesu und dessen Brüdern in Kontakt gekommen sein muss, ist es höchst unwahrscheinlich, dass er sich die Freiheit herausgenommen hat, seinen Geburtsbericht rundheraus zu erfinden. Siehe auch bei Dreikönigstag.

Brauchtum: Festessen, geschmückter Weihnachtsbaum (erstmals erwähnt 1410, auch Paradiesbaum bei Krippe, früher immergrüne Girlanden und behängte Zweige, ursprünglich vermutlich Erntedankbaum mit Opfergaben), Weihnachtkrippe, Lieder singen, musizieren, Weihnachtsgeschichte aus der Bibel vorlesen, Geschichten und Gedichte vortragen, Geschenke überreichen (oft erhalten auch Tiere ein 'Geschenk' oder man stellt eine Schale mit Brei für den guten Hauswichtel nach draussen), Weihnachtsgottesdienste besuchen

Leitmotiv: Dankbarkeit, Freude, Frieden

Sinnbild: Lichter (siehe im Abschnitt Advent)

Die zwölf heiligen Nächte
25. Dezember bis 6. Januar = eigentliche Weihnachtszeit
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Die zwölf heiligen Nächte

25. 12 bis 6.1. = eigentliche Weihnachtszeit
In dieser besonderen, schon vorchristlich oft geweihten oder heiligen Zeit kommen sich Diesseits und Jenseits besonders nah, berühren sich Himmel und Erde, begleiten Scharen von Engeln und manchmal auch Verstorbene die andächtigen Menschen, stärken uns Christuskräfte, können uns wegweisende oder sogar prophetische Träume geschenkt werden, kann Saat für die Zukunft in die Seele rieseln *). Vgl.: In der Weihnachtgeschichte spielen Träume ebenfalls eine wichtige Rolle.
Die 12 Tage / Nächte werden auch mit dem Tierkreis (vorwärts oder rückwärts) und anderen Zyklen in Verbindung gebracht. So kann man z.B. jeden Tag einen Monat oder ein Lebensjahr rückschauend meditieren oder umgekehrt jeden Tag einen Monat oder ein Lebensjahr vorausschauend erahnen oder sogar planen. Wir können den Weg an Weihnachten gewissermassen als naive Hirten beginnen und im Verlauf der 12 Tage und Nächte mit meditativem Blick auf unsere Biographie bis zum Dreikönigstag zu weisen Königen heranreifen, die eine Entwicklung zum Wohle aller anstreben.
Manchen gilt sogar das Wetter der 12 Tage prophetisch für je einen Monat des neuen Jahres.
Die Zeitspanne der 12 Nächte macht ungefähr den Unterschied zwischen dem Sonnen- und Mondjahr aus.

*) Vgl. die norwegische Ballade “Das Traumlied des Olaf Åsteson” (eine Sammlung uralter, über Jahrhunderte überlieferter Liedstrophen), welche über die kosmischen Erlebnisse berichtet, die Olaf im Schlaf zwischen dem Weihnachtstag und dem 6. Jan. träumend erlebt hatte.

Brauchtum früher: Früher mussten Spinn- und Webarbeiten ruhen, Häuser mussten peinlich sauber sein und wurden oft mit Weihrauch geräuchert. Mancherorts verkleidete man sich in zottige Tiergestalten und vertrieb mit lärmenden Umzügen die Winterdämonen. In nordischen Ländern stellte man Essen für die früheren Hofbesitzer nach draussen (vgl. schwed. tomt / Grundstück ➞ als tomtar / Hauszwerge wurden früher ehemalige Hofbesitzer angesehen), welche besonders in dieser Zeit auf dem Hof nach dem Rechten schauten, aber auch um andere Verstobene / Wiedergänger (gengångare, draugr) zu besänftigen. Man hängte Getreidegarben an Bäume, stellte ein Strohbett oder sogar das eigene Bett zur Verfügung.

Vorchristliche „Wilde Jagd“
Böse Geister, Geissböcke, jaulende Hunde oder Wölfe und andere unheimliche Wesen ziehen unter der Führung des germanischen Wotan (Skandinavien = Odin), der auf seinem achtbeinigen Pferd Sleipnir reitet, durch das Land und verbreiten Angst und Schrecken (vgl. heulende Winterstürme).
Aber auch gute Geister ziehen umher, diese jedoch segnend und Fruchtbarkeit für den kommenden Frühling spendend. Sie stehen unter Führung von Frau Holle / Perchta / Frigg (vgl. auch Freya, Lucia, Ostara, … = archetypische Urmutter-Frau und Repräsentantin göttlich-weiblicher Eigenschaften). Frau Holle wird begleitet vom den kleinen Volk (Naturwesen), manchmal auch von verstorbenen oder bald geboren werdenden Kinderseelen. Wehe, wer Holle / Perchta heimlich beobachtet - er erblindet für mindestens ein Jahr; so erzählen es alte Märchen. Faule Spinnerinnen oder schlechte Weberinnen werden bestraft, denn Frau Holle ist auch Hüterin über Heim und Herd.

Jahreswechsel (➞ siehe dort)

Jahreswechsel
31. Dezember, Silvester / 1. Januar, Neujahr
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Jahreswechsel (erst seit 153 v. Chr. am 31. Dez. / 1. Jan; war früher im März)

Brauchtum: Vor- und Rückschau halten, Fotos anschauen, Erinnerungen teilen, evtl. gemeinsam ein Bild des vergangenen Jahres gestalten, Altes verabschieden, Vorsätze für das neue Jahr fassen (aufschreiben, malen oder ein Symbol dafür suchen, z.B auf einem Spaziergang in der Natur), Zukunftsorakel wie Bleigiessen, Lose oder Engelkarten ziehen, zum Jahresanfang um Mitternacht mit Sekt anstossen, Glückwünsche, Kirchenglocken, Feuerwerk

Dreikönigsfest
6. Januar: Festtag der Weisen aus dem Morgenland, welche Jesus aufgesucht und beschenkt haben.
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Dreikönigstag, Mt. 2,1-12

Epiphanie (= göttl. Erscheinung), ostkirchliche Weihnacht, ursprünglicher Gedenktag der Jordantaufe, Holle- / Perchtentag
Könige in der Bibel = Weise (medisch-persische Priesterastronomen), Dreizahl und die Namen Kaspar, Melchior, Balthasar sind nicht in der Bibel überliefert.
Stern = astronomisches Ereignis, höchstwahrscheinlich eine Konjunktion von Saturn (Stern der Juden) und Jupiter (Stern der Könige) im Sternzeichen Fische (Fruchtbarkeit und Geburt, Länder am Meer, Zeichen für den Messias) um 7 vor Chr. Damals fand tatsächlich die erste grosse Volkszählung für das ganze römische Reich statt, wie wir es im Lukasevangelium nachlesen können und aus anderen Quellen bestätigt finden.
Ein 'Stern' wird schon im AT erwähnt, und das Ereignis wurde auch in der Sternwarte zu Sippar vorausberechnet (Tontafelfunde mit korrekten, astronomischen Vorausberechnungen der Konjunktion, zusammen mit mehreren Ankündigungen einer bedeutsamen Geburt). Die Beschreibung des Sternlaufs in der Bibel auf dem Weg von Jerusalem nach Bethlehem stimmt mit der damals beobachtbaren Himmelserscheinung (3. Konjunktion) auf erstaunliche Weise überein, besonders das scheinbare Stillstehen über dem Stall (= Umkehr / Rückläufigkeit eines Planeten von der Erde aus gesehen).

Gaben:
Gold (Liebe, Erkenntnis, Weisheit, Macht), gilt Jesus, dem himmlischen König.
Weihrauch (Andacht, Verehrung, Gebet), gilt Jesus, dem göttlichen Wesen.
Myrrhe (Opfer, Hingabe, Trost, Heilung), gilt Jesus, dem sterblichen Menschen.

Brauchtum: Vielerorts feiert man oder tanzt sogar ein letztes Mal um den Weihnachtsbaum und schmückt ihn dann ab.
Sternsinger / als Könige verkleidete Kinder gehen singend von Tür zu Tür, schreiben das Segenszeichen und die Jahreszahl C+M+B 2014 (Christus mansionem benedicat 2014 = Christus segne dieses Haus 2014) über die Türen und sammeln manchmal auch Geld für Kinder in armen Ländern.
Dreikönigskuchen backen (5-8 Kugeln aus leicht gesüsstem Hefeteig, die kreisförmig um eine grössere Kugel in der Mitte liegen): In einer Kugel ist eine Bohne oder ein Plastikkönig versteckt. Wer ihn beim Essen erwischt, wird für einen Tag König, darf sich etwas wünschen oder für irgendetwas (z.B. gemeinsames Tun) die Verantwortung übernehmen.
Mit Kindern: Krone ausschneiden und verzieren, Schatztruhe basteln, Stuhl in Königsthron verwandeln, Geschichte der drei Könige hören und als Theater aufführen, einander Träume der zwölf Nächte erzählen und zu deuten versuchen, letztes kleines Geschenk erhalten.

Symbolisch: Aufbruch zum eigenen Königsweg durchs Jahr (Krone steht für Würde und Verantwortung, Zepter für Autonomie und Selbstbestimmung, Stern für die göttliche Führung und Licht im Dunkeln) mit der Frage: Was ist mein persönliches 'Geschenk' ans Jesuskind? Was will ich ihm zu Füssen legen, womit ihm dienen?

Könige sind Patrone der Reisenden, vgl. Namen von Restaurants „Mohren“, „Sternen“, „Krone“. Der Kasperle des Handpuppentheaters geht auf den Mohrenkönig Kaspar zurück und hatte früher eine schwarze Hautfarbe.

Lichtmess
2. Februar: Erinnerungstag der Darstellung Jesu im Tempel, wo der gottesfürchtige Simeon Jesus als das Heil und Licht der Welt preist.
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Lichtmess - 2.Feb. Luk. 2, 21-40

Darstellung der Erstgeburt (= Gottes Eigentum) Jesu im Tempel. Auslöseopfer waren Tauben.

Simeon preist Jesus als „Licht für alle Völker“.

Der alte Simeon und die greise Prophetin Hanna / als Repräsentanten des AT (= alte Zeit) begegnen dem Baby Jesus / dem Repräsentanten des NT (= neue Zeit)

Naturbezug: aus Winterlaub (= das Alte) spriessen die ersten Triebe als Vorboten des Frühlings (= das Neue), oder blühen - je nach Land - sogar schon die ersten Blümlein wie Winterlinge (Eranthis hyemalis) oder Schneeglöcklein (Galanthus nivalis)

Brauchtum: Wirtschaftsjahr beginnt, seit dem Mittelalter Kerzenweihe in der Kirche (wurden gegen Unwetter oder bei Krankheit entzündet).
Kerzen waren früher eine Kostbarkeit, die sich nur Reiche für den Alltag leisten konnten (um 1600 kostete 1kg Wachs zehn mal soviel wie 1 kg Fleisch, also umgerechnet ca. 200 Franken). Kunstvoll verzierte und geweihte Kerzen waren ein hochgeschätztes Geschenk für Patenkinder, Bräute, Mägde und Knechte. Es gab schon in vorchristlicher Zeit Lichtprozessionen. Lichtmess war das erste Fest im keltischen Jahreskreis.

Neue Umsetzung: An Lichtmess in andächtiger Stimmung eine Segenskerze ziehen und bei jedem Eintauchen etwas Heilsames visualisieren --> Kerze an kranke oder traurige Menschen verschenken.
Persönliche Meditation: Welche geistigen Kinder / Pläne für die Zukunft möchte ich im Tempel meines Innern Gott weihen und um seinen Segen bitten?

Valentinstag
14. Februar: Tag der Freundschaft und Gedenktag des Märtyrers Valentin (ursprünglich der römischen Göttin Juno)
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Valentinstag - 14. Februar
War ursprünglich der römischen Göttin Juno geweiht, als Schützerin der Familie, Ehe und bei Wahl des Partners ➞ Römischer Brauch, aus einem Gefäss per Los einen zufälligen Jahrespartner zu ziehen, Frauen in Familien wurden an diesem Tag mit Blumen beschenkt.
Die Bräuche wurden in leicht abgewandelter Form vom Christentum übernommen, der Junotag wurde zum Valentinstag (Märtyrer aus dem 3. Jh.). Im Mittelalter wählten junge Leute per Los einen Valentin und eine Valentina.
Noch heute schenkt man sich zum Valentinstag Blumen, schickt sich anonyme Liebesbriefe (England und USA), versucht den Liebsten durch allerlei Orakelspiele ausfindig zu machen und verschenkt Gebäck in Herzform. Er ist zum Tag der Freundschaft geworden.

Fasnachtszeit
Ausgelassene Maskerade vor Beginn der Fastenzeit
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Fasnacht

Offizieller "Start": 11.11., 11 Uhr 11 (Martinstag)

Vorchristliche Wurzeln:
Vertreibung der Winterdämonen mit Masken und Lärm (vgl. "Tschäggete" im Wallis in der Schweiz)

Vor-Fastenzeit:
Sich nochmals mit Essen vollstopfen, z.B mit fettigen Fasnachtsküchlein oder Fastensemmeln (vgl. schmutziger = fettiger Donnerstag), in andere Rolle schlüpfen (sich verkleiden), andere erschrecken, ausgelassen und fröhlich sein, Schräges und Lustiges ausprobieren und zelebrieren, Guggenmusiken, Schnitzelbänke, Maskenbälle, Auszeit feiern, Regeln brechen … aber leider auch Überbordungsgefahr (Alkoholmissbrauch, fremdgehen usw. ➞ Familiendramen)


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